Das wichtigste Junk Journal Material
Es ist mittlerweile schon Jahre her, seit ich Junk-Journaling für mich entdeckt habe, und ich verliebe mich von Tag zu Tag mehr und mehr in dieses süchtig machende kreative Hobby.
Aber am Anfang kann es überwältigend sein! Nach welchem Junk Journal Material solltest du suchen? Welches brauchst du schon zu Anfang und welches ist optional?
Aus diesem Grund habe ich diese Material-Liste in zwei Kategorien unterteilt – das Wesentliche (oder das, worauf ich persönlich niemals verzichten würde) und das „Nice-to-have“, also hübsche Extras, die man aber nicht unbedingt benötigt.
Ich hoffe, du findest es hilfreich zu lesen, welche Artikel du kaufen und welche du dir sparen kannst.
Aber denke daran: Bei diesem Hobby geht es vor allem darum, Spaß zu haben und neue Ideen für die Umsetzung zu entwickeln. Also … was ich für wesentlich halte, ist für dich vielleicht überflüssig! Bleibe immer flexibel und kaufe nicht unbedacht jede Menge Zubehör, nur um hinterher festzustellen, dass du es gar nicht verwendest.
Meine “Unverzichtbar” Junk Journal Material Liste
Papier
Ja, ich weiß. Das klingt offensichtlich, wenn man bedenkt, dass Junk-Journaling eine Form des Papierbastelns ist. Es ist aber bestimmt hilfreich, wenn du die am häufigsten in Junk-Journals und Ephemera verwendeten Papierarten kennst, wie zum Beispiel:
- Tee- oder kaffeegefärbtes Papier (normalerweise Kopierpapier 80g/qm)
- Buchseiten (sowohl Text als auch Illustrationen)
- Scrapbook-Papier (Designpapier, oft in Form von thematischen Blöcken)
- Karton (z.B. von Verpackungen wie Cornflakesschachteln etc.)
- Notizbuchpapier (liniert, kariert, gepunktet usw.)
- Vintage-Papier (Buchseiten, Ephemera wie Tickets, Rechnungen etc., Postkarten usw.)
- Musiknoten
- Umschläge
- Pergamentpapier
- Deckchen aus Papier (Tortenspitzen)
- Pergament, Transparentpapier oder Backpapier
Manche Leute – wie ich – verwenden auch gerne digitale Papiere in ihren Junk-Journals, wie du sie z.B. hier in meinem Shop kaufen kannst.
Ich drucke meine Digitals meist auf diesem matten 110-g/m²-Fotopapier. Jeder ist anders, aber dieses Papier liefert eine gute Bildqualität und ist etwas stärker als normales Kopierpapier, ohne im Journal zu sperrig zu sein. Manchmal drucke ich auch auf weißen Karton, der beidseitig bedruckt werden kann – etwa wenn ich Schilder, Journalkarten oder Tags ausdrucke. Gelegentlich verwende ich auch Papier mit Leineneffekt, wenn ich Nachbildungen von Vintage-Ephemera drucke. Das ist allerdings teures Papier, deshalb mache ich es nicht oft! Eine günstige Variante vom Leinenpapier gibt es oft im Action Markt, falls du einen solchen in deiner Nähe hast.
Junk (Müll)
Fangen an, deinen „Müll“ zu sammeln! Aber natürlich nicht irgendwelche Küchenabfälle, sondern Dinge wie zum Beispiel:
- Lebensmittelverpackungen aus Karton (besonders solche mit Fenster!)
- Junk-Mail (unerwünschte Werbepost)
- Briefumschläge (am liebsten solche mit Fenster)
- Leere Teebeutel (nach dem Teegenuss den Teebeutel leeren und trocknen)
- Papiertüten
- Seidenpapier
- Packpapier
- Geschenkpapier
- Klarsicht-Kunststoff (kann für „Fenster“ oder zur Herstellung von “Specimen Cards” und vielen anderen interessanten Ephemera verwendet werden)
- Kleidungsetiketten (“Tags”)
- Wellpappe (für schöne Strukturen)
Jetzt verstehst du es langsam … du kannst unwahrscheinlich viel “Müll” bzw. Junk in deinen Journals verwenden – deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt!
Klebstoff
Ich glaube, jede:r hat ihre oder seine Lieblingsklebermarke fürs Junk-Journaling – und wenn sie einmal gefunden ist, wollen wir nicht mehr davon abweichen.
Dies sind meine Lieblingskleber für Junk-Journaling (sowohl hinsichtlich der Qualität als auch des Preises) und wie ich sie gerne verwende:
- Ponal Express Holzleim: Holzleim ist ein PVA Klebstoff, der transparent trocknet und ausgezeichnet klebt. Die Express-Varianten bevorzuge ich, weil dieser Klebstoff schnell anzieht und aushärtet – ja, ich bin ungeduldig.
- Klebestifte: Ich verwende Klebestifte für zwei Dinge. Zum einen, um Papier auf Papier zu kleben – aber keine großen Flächen! Und zum zweiten, um Elemente aus Papier und Karton kurzzeitig zu fixieren, wenn ich danach noch nähen möchte. Für diese Anwendungen braucht es kein teurer Marken-Klebestift zu sein. Möchtest du damit etwas dauerhaft kleben, verwende besser eine gute Marke.
- Alleskleber: In einigen Fällen verwende ich Alleskleber, wie Uhu oder andere Marken, um z.B. Metall- oder Kunststoffelemente aufzukleben.
- Buchbindeleim: Ich fertige meinen Buchbindeleim selbst an, dazu habe ich ein Video gemacht. Am besten schaust du es dir einmal an. Buchbindeleim eignet sich für große Flächen, wie Cover mit Stoff oder Papier zu bekleben.
- Serviettenleim: Ich verwende verdünnten Ponal Express Holzleim, wenn ich die oberste Schicht von Servietten auf Buchseiten oder Journalseiten aufklebe. Ich glaube aber nicht, dass die Marke des Klebers hier eine so große Rolle spielt. Es gibt auch fertigen Serviettenleim zu kaufen, auch in günstigen Varianten. Notwendig ist es aber nicht.
Für welchen Kleber du dich auch entscheidest, vor einer Sache musst du auf der Hut sein – der Veränderung des Papiers! Einige Kleber neigen dazu, Papier gelb zu färben oder es brüchig zu machen.
Alle diese genannten Klebstoffe haben ihre Vor- und Nachteile, daher ist diese kleine Auswahl durchaus empfehlenswert.
Scheren
Ich verwende folgende unterschiedliche Scheren regelmäßig.
- Pinzettenschere und Silhouettenschere gerade und gebogen: Diese haben sehr feine Spitzen und sind scharf geschliffen, und damit ideal für kleine Ausschneidearbeiten (“Fussy Cut”).
- Große Papierschere – ich habe eine sehr alte Papierschere mit einer langen Schneide, damit kann man auch ohne Schneidemaschine lange, gerade Schnitte machen. Mit einer Papierschere sollte man niemals andere Materialien schneiden.
- Stoffschere – Meine habe ich noch von meiner Mutter geerbt, die auch sehr gern gehandarbeitet hat. Mit Stoffscheren nur Textilien schneiden, niemals etwas anderes!
- Billige stabile Schere, z.B. eine Küchenschere – für Karton und Pappe, für grobe Schneidarbeiten.
Bücher und Grußkarten
Mit Buchseiten kannst du wahnsinnig viele Dinge machen – einschließlich kompletter Junk-Journal-Seiten, Pockets, Tags und mehr! Ich schneide ich auch Bilder und Texte aus den Seiten aus und klebe sie im Journal ein. Ich verwende dazu auch gerne Grußkarten – sowohl wegen der Bilder als auch wegen der darin enthaltenen Sprüche.
Motivlocher
Ich verwende sehr häufig den Eckenabrunder, wenn ich Umschläge, Karten oder Tags anfertige, da ich persönlich der Meinung bin, dass abgerundete Ecken dafür sorgen, dass sie irgendwie schöner aussehen.
Außerdem verwende ich oft diesen 1,5-Zoll-Kreisstanzer zum Erstellen von Daumenkerben / Eingrifföffnungen in Taschen und zum Ausschneiden von Kreisen aus Papier und Karton für Schnurverschlüsse.
Stoff, Bänder und Spitzen
Wenn du gerne unterschiedliche Texturen in deinen Journals mischst, kannst du ein paar hübsche Stoffe, Bänder und Spitzen kaufen. Noch besser ist es, wenn du dich bei Wohltätigkeits- und Secondhand-Läden oder auf Flohmärkten danach umschaust. Falls das für dich nicht infrage kommt, könntest du auch alte Vorhänge oder Kleidung zerschneiden, um Bänder, Spitzen, Knöpfe und verschiedene Stoffstücke zu gewinnen.
Was textile Verzierungen angeht, verwende ich diese Arten am häufigsten:
- Spitze – um die Bindung entlang des Rückens zu verstecken, als Dekoration oder und um hübsche Verzierungen anzufertigen (z.B. Cluster)
- Häkelelemente – wie oben, die häkle ich mir sehr gern selbst mal zwischendurch. Hier ist eine Video-Anleitung.
- Fransengarn – für Verzierungen oder als Band für Tags
- Band – für Journalverschlüsse und als Band für Tags
- Stoffe – als Bezug für Cover oder als Dekoelement (Cluster) auf Seiten und Karten etc.
Distress Inks und Zubehör
Auch hier handelt es sich um eine persönliche Vorliebe, aber ich glaube, dass Distress Inks dabei helfen, eine Vielzahl von kleinen Bastelsünden zu vertuschen – vor allem, wenn es darum geht, gerade Linien zu schneiden oder kleine Farbfehler zu korrigieren.
Aber du brauchst dazu keine 100 verschiedenen Farben! Für die meisten Dinge komme ich mit einer Distress Ink im Farbton”Vintage Photo” gut zurecht, für bestimmte Projekte habe ich dann noch eine schwarze Distress Ink (“Black Soot”) und ein dunkles Braun (“Ground Espresso”). Ich habe auch noch ein helles Blau, ein Beige und ein dunkles Grün – aber ehrlich gesagt benutze ich diese selten.
Ich habe auch ein paar Stempelfarben, die ich beim Action Markt gekauft habe, und die ich ab und zu für ein Projekt verwende, wenn ich eine besondere Farbe benötige. Es sind kleine Stempelkissen, die dort in Vierer-Sets für kleines Geld angeboten werden und wirklich nicht schlecht sind.
Aber wie gesagt, meine Vintage Photo Distress Ink (oder einfach eine braune Distress Stempelfarbe) ist mein absoluter Favorit!
Praktisch für die Anwendung ist ein Distress-Werkzeug, um die Ränder der Papiere einfacher einzufärben. Dazu verwende ich aber auch Make-up-Schwämme. Am besten probierst du ein bisschen aus, welches Werkzeug für dich am besten geeignet ist.
Farben und Stifte
Folgende Farben und Stifte sind für den Anfang völlig ausreichend:
- Aquarellstifte oder Farben in Näpfchen – Es lohnt sich hierbei meist ein Markenprodukt zu kaufen, Lucas, Lyra oder Faber Castell sind meine Favoriten. Es gibt oftmals auch sehr günstige Aquarellfarben in Billigläden zu kaufen, diese enthalten meist nur wenig Pigmente und sind daher nicht wirklich ergiebig. Verwenden kannst du sie aber auf jeden Fall.
- Woodystifte – Woodys sind eine Mischung aus Buntstift, Wachsmalstift und Aquarellstift. Sie sind wasservermalbar, weich und sehr ergiebig. Es gibt sie in vielen Farben, aber du benötigst keine große Auswahl, denn du kannst die Farben mischen.
- Fineliner – Das sind eine Art Filzstifte oder Gelstifte, die eine sehr feine Linie ziehen. Damit kann man schöne Zeichnungen anfertigen oder auch Aquarellbilder aufhübschen. Ich verwende sie am häufigsten in schwarz oder weiß. Es gibt auch andere Farben, hier musst du selbst entscheiden, welche Farben du häufiger verwenden willst.
- Bleistifte – Natürlich um etwas anzuzeichnen, Markierungen zu setzen, die radierbar sind oder auch für Bleistiftzeichnungen. Wenn du nur damit markierst, genügt ein Bleistift der Stärke HB. Willst du richtig damit zeichnen, legst du dir am besten verschieden Härtegrade zu.
Meine “Nice to have” Junk Journal Material Liste
Sobald du sich ausgiebig mit diesem süchtig machenden Hobby beschäftigst, bekommst du eine bessere Vorstellung davon, welches Werkzeug oder Material dir noch fehlt und was du unbedingt anschaffen möchtest.
Hier sind einige Vorschläge. Dinge, die wunderbar zu verwenden sind, aber ich würde sie nicht als wesentlich bezeichnen. Sie sind eher „nice-to-haves“ – also “nett zu haben”. Du solltest hier vor allem dann zuschlagen, wenn du ein Schnäppchen findest. Oft gibt es auch auf Scrapbooking-Flohmärkten z.B. bei Facebook tolle Angebote für gebrauchte Werkzeuge.
- Crop-A-Dile und Eyelets (Ösen) – Nützlich für Journalverschlüsse, Tags oder Journalkarten sowie Buchbindung mit Gummibändern.
- Aufkleber/Sticker – Dies sind schnelle und einfache Verzierungen für Journals und Ephemera.
- Vintage-Ephemera – Um deinen Journals ein interessantes Erscheinungsbild zu verleihen (insbesondere, wenn du ein Journal mit Vintage-Thema erstellst). Schau dich auf Flohmärkten um oder wirf einen Blick in kostenlose, öffentliche Bücherschränke.
- Servietten – Zum Herstellen von decoupagierten Einbänden, Tags/Karten, Pockets und sogar Seiten.
- Washi-Tape – Zur Dekoration, zum Schließen von Rissen und zum Zusammenfügen von Seiten zum Binden. Washi-Tape gibt es oft in wunderschönen Sets, auch ganz günstig zu kaufen.
- Charms – Zum Beispiel Knöpfe, Perlen mit flacher Rückseite, Büroklammern und Sicherheitsnadeln, Schmuckanhänger, mit denen du wunderschöne Cluster, Dingeldangel und andere hübsche Verzierungen herstellen kannst.
- Kaputter Schmuck – Nutze Perlen, Biegeringe, Anhänger, Ketten, Verschlüsse und mehr aus kaputtem Schmuck und verwende sie für Dingeldangel und hübsche Verzierungen.
- Schmuckzange – Nützlich, wenn du vorhast, viele Anhänger und ähnliches anzufertigen. Spitzzangen (zum Halten von kleinen Teilen), Rundzangen (zum Biegen von Stiften und Drähten) und Kneifzangen (zum Schneiden dünner Metalle) sind die wesentlichen. Damit kannst du alles machen, was es beim Journaling gibt. Normalerweise findet man diese Zange zusammen im Set – so wie diese hier.
- Eckenschutz aus Metall – Für einen professionellen Look auf dem Cover und auch zum Schutz der Buchecken.
- Wachssiegel-Set – Nur zum Spaß und weil du mit Wachssiegeln einige wunderschöne Vintage-inspirierte Ephemera und Verzierungen herstellen kannst.
- Schablonen und Stempel – Zum Dekorieren einfacher Seiten und der Rückseite von Karten, ohne an Volumen aufzutragen! Am besten verwendest du Verblendepinsel fürs Schablonieren.
- Abreißlineal – Für einen schmuddeligen, zerrissenen Papier-Look … aber mit Präzision. Ein Abreißlinial hat eine unregelmäßige Kante. Du kannst es selbst herstellen, indem du von einem stabilen Plastiklineal mit einer Zange vorsichtig (Schutzbrille tragen!!!) kleine Stücke entlang der Kante abbrichst und dann noch leicht darüber schmirgelst.
- Drucker – Vor allem, wenn du vorhast, all die wunderschönen Junk-Journal-Digitalpapiere zu verwenden, die zur Verfügung stehen. Ich habe einen Epson Ecotank Drucker, der enorm Tintenkosten spart und mit den richtigen Einstellungen wunderschöne Drucke produziert.
- Gutes Druckerpapier – Deine Drucke sehen auf gutem Papier leuchtender und professioneller aus als auf normalem Kopierpapier. Ich verwende Papiere von Schwarzwaldmühle, die auch ziemlich kostengünstig sind. Natürlich gibt es auch andere Marken, die sehr gut funktionieren.
Beim Digitaldruck immer daran denken: Das Papier entscheidet über die Druckqualität (bei bester Auflösung der Druckdatei – 300 dpi) und nicht die Tinte! - Sizzix Big Shot, Stanz- und Prägeschablonen – Absolut nicht unbedingt erforderlich, aber einfach toll. Leider ziemlich teuer, hält aber ewig. Manchmal gibt es beim Action Markt oder TEDi günstige Stanzmaschinen für kleinere Formate, diese sind gut zu verwenden. Wenn du eine solche bekommen kannst, spricht nichts dagegen, sie zu verwenden.
- Papierschneidemaschine – Während du deine Papiere einfach auf die Größe zuschneiden kannst, die in dein Journal passt, wünschst du dir gelegentlich Präzision bei deinen Projekten.
- Geldruckplatte – Eine nicht ganz billige Anschaffung, aber eine definitiv süchtig machende. Damit kannst du die herrlichsten Papiere selbst drucken. Für die ersten Versuche, um herauszufinden, ob das Monoprinting etwas für dich ist, kannst du dir auch eine nicht dauerhafte Platte selbst herstellen. Eine Video-Anleitung habe ich hier für dich.